Lerntherapeutische Praxis Sternstunden

Unser lerntherapeutischer Ansatz orientiert sich am Konzept des Instituts KREISEL e.V. Wir arbeiten ganzheitlich und integrativ, lösungs- und ressourcenorientiert mit Kind und Umfeld.

Die Schwerpunkte unserer Arbeit beinhalten:

• Qualitative Diagnostik zur Förderung im Bereich Lesen und Rechtschreibung sowie Rechnen
• Ganzheitlich-systemische Förderung bei Dyskalkulie/Rechenschwäche
• Ganzheitlich-systemische Förderung bei Legasthenie/Lese-Rechtschreibschwäche
• Lösungsorientierte Beratung mit Eltern und pädagogischem Umfeld
• Bei Bedarf Konzentrations- und Aufmerksamkeitstraining
• Bei Bedarf Förderung Sensomotorik und Sensorische Integration sowie Sprache
• Stärkung von Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein, Motivation

Unsere wesentliche Aufgabe ist es, die Kinder und Jugendlichen in ihrer ganz persönlichen Lernentwicklung zu fördern und zu begleiten. Am Anfang unserer Zusammenarbeit steht deshalb eine umfassende informelle Diagnostik, welche unterschiedliche Bereiche wie Motorik, Sprache, Schriftsprache/Rechnen und psychische Kompetenzen umfasst und in der neben Schwachpunkten besonders die Stärken Ihres Kindes herausgearbeitet werden. Die Förderarbeit setzt genau dort an, wo noch Förderung benötigt wird: Sie nutzt und stärkt die vorhandenen Kompetenzen, um darauf neue Lernschritte aufzubauen. So entsteht eine zielgenaue, individuelle und ressourcenorientierte Förderkonzeption. Kleine Erfolge werden sichtbar und gewürdigt, die zur Steigerung des Selbstvertrauens Ihres Kindes beitragen.

In unserer Förderung ist es uns wichtig, dass die erlernten Inhalte spielerisch und handelnd vermittelt werden. Das Kind soll mit Freude lernen und sich die neuen Lerninhalte aktiv erarbeiten können, um so ein solides Verständnis für das Erlernte zu entwickeln. Wir stärken in unserer Arbeit die basalen Fähigkeiten aus den Bereichen der Wahrnehmungs- und Bewegungsfähigkeit (Grob-, Fein- und Graphomotorik), fördern kognitive und psychische Fähigkeiten, wie z. B. Merkfähigkeit, Konzentration und Frustrationstoleranz.

Da jedes Kind über unterschiedliche Lernvoraussetzungen verfügt, ist es für uns besonders wichtig, die Stärken, Fähigkeiten und Interessen Ihres Kindes zu berücksichtigen, um es bestmöglich unterstützen zu können.

Wir starten unsere Zusammenarbeit mit einer Lerntherapeutischen Eingangsphase, die sechs Termine umfasst. Sie beginnt in der Regel mit einem Erstgespräch, an dem Sie und Ihr Kind die Praxis und die Therapeutin kennenlernen. In dem Erstgespräch stellen wir unser Konzept vor und finden gemeinsam die Anliegen und Wünsche heraus, die Sie als Familie mitbringen. Wir erfragen eingehend die Ressourcen und Interessen des Kindes und Sie beschreiben uns, welche Gründe Sie zu uns geführt haben.

Anschließend folgen vier Stunden informelle Diagnostik, in denen wir die Kompetenzen und die Grenzen des Kindes betrachten. Hier ist auch der Beziehungsaufbau wesentlicher Bestandteil.

Die in den vier Diagnostikstunden beobachteten Kompetenzen und Grenzen werden dann in einem Auswertungsgespräch mit Ihnen als Eltern abgestimmt.

Nach dem Auswertungsgespräch folgt die Therapiephase. In der Regel vereinbaren wir 30 - 40 Stunden Förderarbeit, in denen wir durch regelmäßige Gesprächstermine im Austausch mit Ihnen als Eltern bleiben.

Kinder, die im Bereich Lesen und Schreiben Unterstützung brauchen, zeigen oft diverse Unsicherheiten und haben Schwierigkeiten, bestimmte Basisfähigkeiten aufzubauen.

Unser Angebot richtet sich unter anderem an Kinder die

• nur mit großer Mühe lernten, Buchstaben zu verschriftlichen
• sehr lautgetreu schreiben (z. B. Reiter > Raita; teuer > teuja; gehen > gen)
• Schwierigkeiten haben, ähnlich klingende oder ähnlich aussehende Buchstaben zu differenzieren (z. B. Duft > Doft; Lücke > Löcke; grün > krün; Räuber > Räuder)
• kaum Rechtschreibregeln anwenden (z. B. Bäume > Beume; Wand > Want; spielen > schbilen; Hummel > Humel; Sahne > Sane etc.)
• Buchstaben oder Buchstabenfolgen spiegelverkehrt oder in falscher Reihenfolge schreiben
• Schwierigkeiten bei Wortdurchgliederungen haben (Auslassen von Buchstaben und Silben, z. B. Tomate > Tmat; befehlen > bfeln)
• Merkwörter nicht visuell abspeichern können und daher ein Wort auf immer wieder andere Weise schreiben (z. B. viele > file > ville > vile)
  Wortarten nicht zuordnen können
• grammatikalische Strukturen nicht erkennen
• nur sehr stockend und nicht flüssig vorlesen können
• wenig sinnentnehmend lesen und dadurch auch kaum Freude am Lesen haben

Für die Förderung im Bereich des Lesens und Schreibens nutzen wir für die Silbenarbeit unter anderem das bewährte Material des Kieler Lese- und Rechtschreibaufbaus und ausgewählte Teile des Lehrgangs von Reuter-Liehr. Darüber hinaus arbeiten wir nach dem schriftstrukturorientierten Ansatz von Astrid Müller und nutzen außerdem u. a. die Fresch-Methode sowie das Mildenberger-Material zum Erlernen der Rechtschreibstrategien.

Kinder, die eine Rechenschwäche/Dyskalkulie haben,

• zeigen ein zu geringes Verständnis von Zahlen, Rechenstrategien und Rechenoperationen
• kommen häufig nur zählend zu den Ergebnissen
• können sich im Zahlenraum bis 10/100 nur schwer orientieren
• haben Schwierigkeiten mit der Zahlzerlegung
• können nur schwer Aufgaben mit Übergängen rechnen
• verdrehen beim Schreiben und Sprechen Einer und Zehner
• erkennen Zahlzusammensetzungen nicht
• kommen oft zu „merkwürdigen“ Ergebnissen
• haben oft Schwierigkeiten mit dem visuellen Gedächtnis oder der räumlichen Wahrnehmung

Für den Bereich des Rechnens nutzen wir viel haptisches und handlungsorientiertes Arbeitsmaterial (Plättchen, Dienes-Material, Zehnerschiffchen, Hunderterrahmen usw.) und arbeiten unter anderem nach dem Ansatz von Gaidoschik. Außerdem setzen wir das Zahlenbuch, das Blitzrechnen und viele unterschiedliche Rechenspiele zur Automatisierung ein.

Eine lerntherapeutische Förderung im Bereich der Konzentration und Aufmerksamkeit kann sinnvoll und hilfreich sein, wenn ihr Kind:

• Ablenkung nicht gut ausschalten kann
• sich nur mit großer Mühe auf bestimmte Aufgaben/Anforderungen fokussieren kann
• motorisch sehr unruhig und zappelig ist
• häufig mit den Gedanken abschweift und träumt
• die Aufmerksamkeitsspanne nur kurz auf bestimmte Inhalte lenken kann
• Schwierigkeiten hat, sich gut zu organisieren und zu strukturieren

Hierzu nutzen wir unter anderem das Material des Marburger Konzentrationstrainings sowie von Lauth und Schlottke und verschiedene Entspannungsmethoden z. B. von Croos-Müller[MT6]. Zur Motivation Ihres Kindes arbeiten wir beispielsweise mit dem „Ich schaffs“-Programm von Ben Furman.